Historischer Abriss
Nachdem zu Beginn der Fünfziger-Jahre das alte Schulgebäude in der heutigen Ernst-Thälmann-Straße nicht mehr ausreichend war (Schichtunterricht für 19 Klassen der Zentralschule und der erweiterten Oberschule), stellten die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Seelow, vertreten durch den damaligen Bürgermeister Gablenz, am 3. Oktober 1950 einen Antrag auf Errichtung einer Zentralschule im Wert von 1,8 Millionen Deutsche Mark.
Dieser Antrag wurde durch den damaligen Ministerpräsidenten genehmigt. Das Landesprojektierungsbüro VEB Bauplanung Sachsen Dresden erhielt den Auftrag, eine sechzehnklassige Musterschule zu projektieren. Da dieser Typ nur in Seelow so erbaut wurde, steht die Schule auf der heutigen Denkmalsliste des Kreises.
Die Bauarbeiten gestalteten sich in zwei Bauabschnitten von 1951 bis 1953.
Es war beabsichtigt, die Schule mit Turnhalle und Aula zu erbauen. Letztere wurde verworfen, da erste Planungen für ein Kreiskulturhaus im gleichen Zeitraum entstanden.
Bereits 1952 wurden zehn Schülerinnen und Schüler im nördlichen Gebäudeteil eingeschult. Im Schuljahr 1952/1953 zogen alle anderen Schülerinnen und Schüler in das nun fertiggestellte Gesamtensemble ein.
Der Weg zur Schule war oft beschwerlich. Zeitzeugen berichteten, dass die Außenanlagen erst viel später angelegt wurden. Der Herbst 1953 war besonders feucht, man kam oft nur mit Gummistiefeln oder Wechselschuhen zur Schule.
Der Zentralschule wurde 1954 in die Polytechnische Oberschule (POS) „Edgar André“ umbenannt.
Schon zehn Jahre später war ein weiterer Schulbau in der Stadt Seelow notwendig. Die jetzige Oberschule „Bertolt Brecht“ entstand 1965 (POS II). Somit erhielt unsere Schule im Volksmund den Namen „alte“ Schule bzw. POS I.
Bis zur Wende 1990/1991 wurden Schülerinnen und Schüler der POS "Edgar André" bis zur Jahrgangsstufe 10 unterrichtet.
Mit der Bildung des Landes Brandenburg und der damit einhergehenden ersten Schulreform wurde das pädagogische Konzept 1991/1992 der POS „Edgar André" umgewandelt in die Grundschule Seelow. Im ersten Jahr lernten hier über 700 Schülerinnen und Schüler an drei Standorten in den Jahrgangsstufen 1 bis 6. Heute sind es nur etwa die Hälfte.