Streitschlichter
In diesem Schuljahr 2021/2022 gibt es für Fünftklässler die AG Streitschlichter. Die Kinder werden für ihre Tätigkeit als Streitschlichter ausgebildet und können dann, nach erfolgreichem Abschluss, im kommenden Schuljahr im Streitschlichterbüro und auf dem Schulhof tätig werden.
Im Rahmen der Schulsozialarbeit werden über mehrere Monate die Ausbildung von Streitschlichtern durchgeführt. Seit Februar 2020 gibt es an unserer Schule Streitschlichter.
In einem ritualisierten Streitschlichtungsverfahren unterstützen sie andere Kinder, die in Streit geraten sind, in einem strukturierten Gespräch bei der Findung einer Lösung. Dieses Vorgehen ist angelehnt an den Ansatz der Peer Mediation, bei dem sich Kinder für andere Kinder engagieren. Die Kinder lernen die besondere Form des Streitschlichtungsgesprächs mit Hilfe einer festen Gesprächsstruktur (dem „roten Faden für die Streitschlichtung“) zu leiten. Hierfür sind besondere soziale Kompetenzen und viel Kommunikationskompetenz seitens der Kinder erforderlich, da der Streitschlichter in seiner Rolle niemals parteiisch (er muss sich im Gegenteil vielmehr „allparteiisch“ verhalten) sein darf, sondern das Gespräch von einer Metaebene aus betrachten und lenken muss. Dabei muss es ihm gelingen, den Blick der „Streithähne“ immer wieder von den gegenseitigen Schuldzuweisungen weg und zu einer kooperativen Lösungsfindung hin zu führen.
Schwerpunkte der Streitschlichterausbildung:
Aktives Zuhören trainieren
„Ich“- Botschaften formulieren
Gefühle benennen
Körpersprache deuten
Lösungen finden
Neutralität und Verschwiegenheit einhalten
Ablauf einer Schlichtung
Durch Rollenspiele Streitschlichtungen üben
Das Modell für die Grundschule orientiert sich an der klassischen Mediation und umfasst 6 Stufen:
1. Erklären der Regeln
2. „Was ist passiert?“
3. "Wie hast du dich gefühlt?“
4. „Was ist vor dem Streit passiert, das einen von euch geärgert hat?“
5. Lösungsvorschläge
6. Vertrag und Nachtreffen
Um auf dem Schulhof gut erkennbar zu sein, tragen sie in den beiden Pausen gelbe Warnwesten. Zusätzlich sind zwei Streitschlichter montags bis donnerstags in der ersten großen Pause im Streitschlichterbüro tätig.
An einem Plan im Foyer der Schule ist mit Fotos angezeigt, welche Kinder gerade im Streitschlichterdienst sind.
Welche Fälle können geschlichtet werden:
Streit um Dinge
Pausenhofschubsereien
Beleidigungen
Sachen verstecken
Machtkämpfe/ „Zickenkrieg“
Beste Freundinnen Konflikt
Geheimnisverrat
Gerüchte verbreiten
Streit um Freund oder Freundin
Klassenfahrten: Wer mit wem im Zimmer?
(un-)absichtliche Rempeleien
Wegnehmen von Sachen wie Mützen, Spielzeug, … und dem damit verbundenen Ärgern
Sich ausgeschlossen fühlen (wenn´s noch kein Mobbing ist)
Kleinere Schulden oder nicht zurückgegebene ausgeliehene Sachen